Wie das Leben so spielt: Teil 1 - Sieger waren unsere Jüngsten (Stammtisch)

  • Wer mit Kindern im Grundschulalter heute zu tun hat, wird vielleicht den Song "Theo, Theo macht fit! Wie ein Turnschuh und alle machen mit!"... kennen. Diesen, als Ohrwurm geeigneten Mitmachsong gibt es natürlich auch auf CD. Das Teil spricht alle Kids an, da sie sich frei und doch vorschriftsmäßig bewegen können, dürfen, müssen.. Als heute unsere I - Männchen das Ganze vortanzten, streikte der Player: Dauernde Wiederholungen, Sprünge nach vorn und zurück waren die technische Folge. Während Groß und Klein, die gesamte Schule, sich vor Lachen bog, angesichts der spontan entstandenen akustischen Komik, tanzten die Kinder unbeirrt weiter bis sie zu guter letzt ordnungsgemäß landeten: Wo? Natürlich auf ihrem Po!


    Die Komik hatten sie auch verstanden und lachten über das Ereignis mit allen gemeinsam mit. :kreisch: :kreisch: :lach: :lach:

  • Ich wohne in einem Mehrfamilien - Jugendstilhaus ganz oben. Vor dem Haus ist ein kleiner Garten. Im vergangenen Jahr haben wir einen neuen Rosenbogen aus Holz angeschafft und gemeinsam (also 2 Frauen) aufgestellt. Ich nutzte die alte Bohrmaschine von Papi zum Schrauben befestigen. Zuletzt stand der Bogen, aber schräg! Macht nichts, sagten wir: schräg ist englisch und englisch ist modern! Natürlich wurde der Rosenbogen auch lackiert.


    Inzwischen ist ein Jahr mit allen Witterungsbedingungen über den Rosenbogen ins Land gezogen... Heute schien die Sonne: Ich besorgte Klarlack und ab gings mit Leiter und allem Zubehör unter den Bogen... erst unten, dann oben, links, rechts... irgendwann tropfte es auf meinen Kopf: Klarlack in den Haaren, ich klebte! Von unten hörte ich es lachen: Da brauchst Du wenigstens kein Haargel! :kreisch: :kreisch: :lach: :lach:

  • Es waren die Kriegsjahre 1941, 42.....
    Den damals jungen Frauen wurden die Männer oder ihre Verlobten auf den Schlachtfeldern erschossen. Aber auch in den Städten waren sogar Notkrankenhäuser überfüllt. Dort lagen auch Kinder, von Trümmern getroffen, durch Brandbomben verletzt, manche blind geworden durch brennende Partikel, die durch die schwarzgraue Trümmerstaubschicht flogen.
    Else, damals 23 Jahre alt, war abends in unserer Stadt als Hilfskrankenschwester zwangsvepflichtet.
    Wo sie erschien, änderte sich die Welt: Kinder konnten plötzlich wieder lachen, in den Schutzkellern hörte das Dauerweinen und - Jammern auf, obwohl die Bomben weiter krachten. Sie strahlte Leben, Zuversicht, Frohsinn aus.
    Ich hing mit meinem ganzen kleinen 7 jährigen Herzen an Else... und der Kontakt zu ihr hielt, obwohl ich quer durch ganz Deutschland mit meinen Wohnorten wanderte.
    Else wurde gestern 90 Jahre alt.
    Mir fiel aus meiner frühen Kindheit ihr Lienblingslied ein. Über Fleurop bestellte ich an Elses Adresse, die immer noch die gleiche ist, wortwörtlich "einen umwerfend großen schönen Strauß langstieliger dunkelroter Rosen." Einer 90 jährigen Dame darf man einen solchen Strauß schenken.


    Heute morgen weckte mich gegen 8 mein Telefon. Mit leicht brüchiger Stimme, die aber immer noch Begeisterung und Freude ausstrahlen konnte, ertönte es dort: "Dunkelrote Rosen schenkt man schöner Frau..."

  • Liebe Hanna ! Was Du mit dieser Geschichte erzählen willst ,kann ich Dir gut nachvollziehen . Als ich 1986 nach Spanien gefahren bin ,lernte ich im Bus 2 alte Damen kennen. Martha und Elsbeth. Meine Elsbeth ist bis zum Januar 2008 meine " Ersatzmutter " gewesen . Es gab nichts ,was ich ihr nicht erzählen konnte. Egal ,in welchem Krankenhaus oder in welcher Reha ich war ,meine Elsbeth kam immer .Sie hat sich sogar in die Bahn gesetzt und ist ins Kankenhaus gekommen ,weil die Schwestern keine Zeit hatten, meinen Koffer auszupacken . Und mein Mann war auf der Arbeit . Am 31.Januar ist sie 94 Jahre alt geworden Und als wir im Urlaub waren , Mitte Januar bekam sie einen ganz schweren Schlaganfall ,wovon sie sich bis heute nicht erholt hat. Jetzt liegt sie gelähmt und stumm ( bis auf --ja, ja bekommt sie nichts heraus ). Du glaubst gar nicht ,wie weh das tut. Sie fehlt mir so sehr . Einen Trost habe ich ,als wir sie das letzte Mal im Pflegeheim besuchten ,sah sie etwas besser aus als im Krankenhaus und es schien ihr etwas besser zu gehen . sogar eine Logopädin kam noch zu ihr .Sie wollten versuchen ,das sie wieder selbständig essen lernt. Liebe Hanna , Du verstehst sicher ,warum ich Dir das schreibe . Viele liebe Grüsse und ein schönes Wochenende ! Heidi :) :P.P.S. An jedem Geburtstag rief sie mich morgens an und ließ über CD -Happy Birthday laufen .Dieses Jahr das 1. Mal nicht . Es hat mir so gefehlt !

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