Moin.
Nach der WM ist vor der Bundesliga. Absteiger Bundesliga?
Pep Guardiola, Jürgen Klopp, Thomas Tuchel jahrelang haben die Top- Trainer mit ihren Ideen den Bundesliga- Fußball geprägt, ihn auf europäischen Topniveau zurückgeführt, taktisch die Liga auf den neuesten Stand gebracht.
Jetzt trainieren sie internationale Spitzenteams im Ausland. Ihre Weggänge und der damit einhergehende Kompetenzverlust führten auch dazu, dass die deutsche Eliteliga aufpassen muss, nicht "abzusteigen".
In der UEFA - Jahreswertung ist dies übriges schon passiert. Da rutschte die Bundesliga von Platz 3 auf Platz 11 ab, hinter Ukraine, Österreich und Zypern.
Der Abstieg der Bundesliga liegt in meinen Augen jedoch nicht nur an dem Kompetenzverlust durch den Weggang der Super - Trainer.
Cristiano Ronaldo in Italien, Lionel Messi in Spanien, Neymar jr. in Frankreich,
Eden Hazard in England - jede Top - Liga in Europa hat gleich mehrere Weltstars zu bieten. Jede, bis auf die Bundesliga. Das bedeutet jedoch nicht nur, dass Glitzer und Glamour fehlen, sondern auch Qualität. Dazu verlasen seit Jahren reihenweise Topstars die Bundesliga ( Toni Kroos, Roberto Firmino, Kevin de Bruyne, Leroy Sane, Ousman Dembele und Pierre - Emerick Aubameyang, Naby Keita). Sogar Bayerns hochbezahlte Truppe scheint im internationalen Vergleich am Ende nicht mithalten zu konnen. Gut zu erkennen war das bei der WM. Bayerns Nationalspieler enttäuschten auf ganzer Linie, keiner schoss auch nur ein Tor. Und in den beiden Halbfinalspielen standen nur zwei Bundesligaspieler in der Startelf ( Benjamin Pavard und Ante Rebic). Ich befürchte daher, dass nach dem Vorrundenaus der Deutschen bei der WM nun aus auch vielen Bundesligisten nach der Vorrunde der Champions League und der Gruppenphase des UEFA - Pokals das Aus droht.
Altstars und vielleicht zu viele heilige Kühe auf dem Rasen ( Arjen Robben, Frank Ribery, Jerome Boateng), ein international unerfahrener Trainer (Niko Kovač), ein nörgelnder Robert Lewandowski, der nun offenbar doch mangels Angeboten bleiben muss - Bayern wird diese Saison das erste Mal seit sechs Jahren einige Probleme bekommen. Mehr als sie jetzt vielleicht denken.
Die Stars werden Kovač Grenzen austesten, prüfen, wie weit sie gehen können.
Gleichzeitig läuft bei den Bayern in der Führungsetage ein regelrechter Kulturkampf: Während Uli Hoeneß weiterhin auf das traditionell - bajuwarische
" Mia-san-Mia"- Prinzip setzt und sich gegen 100 - Millionen - Transfers ausspricht, will Karl - Heinz Rummenigge lieber heute als morgen die Kommerzialisierung und Internationalisierung des Klubs ausbauen und für Weltstars weit tiefer in die Tasche greifen als je zuvor.
Er weiß: Für die Teilnahme an einer zukünftigen Weltliga reicht die aktuelle Kaderqualität einfach nicht aus. Wer jetzt jedoch denkt, dass all diese Probleme Bayern die Meisterschaft kosten könnten, der irrt gewaltig oder ist ein hoffnungsloser Romantiker. Vielleicht sind es am Ende nicht mehr 20 oder 25 Punkte Vorsprung für die Bayern vor der "Konkurrenz", sondern nur noch 10 bis 15. Für mehr Spannung sind die Kader von Schalke, Dortmund, Leipzig aber einfach zu schwach besetzt.
Fast noch interessanter zu beobachten als Niko Kovač Premierensaison bei den Bayern wird das Engagement von Lucien Favre bei Dortmund. Sportlich wird er die Mannschaft zweifellos weiterbringen. Ob aber die Zusammenarbeit
mit BVB Geschäftsführer Hans- Joachim Watzke klappen wird, ist die große Frage. Der Trainer ist so sensibel, dass Mann schon bei der ersten Meinungsverschiedenheit von Lautsprecher Watzke und Leisetreter Favre befürchten muss, dass Letzterer Dortmund wieder verlässt. Die Sorgen müssen die Leipziger dagegen nicht haben. Mit Ralf Rangnick übernimmt der RB - Leipzig Chef höchstpersönlich den Trainerposten, zumindest für ein Jahr.
Er ist ein Fußball - Verrückter, der jedes Körnchen zählt und jedes noch so kleinste Detail kontrollieren will. Loslassen fällt Rangnick schwer. Umso spannender wird es daher, wenn ab nächster Saison Julian Nagelsmann den Trainerposten übernimmt. Denn der wird sich von dem besessenen Schwaben nur ungern in seinen job reinreden lassen. Es bleibt zu hoffen, dass sich Nagelsmann durchsetzen wird. Denn gerade nach dem Weggang der taktischen Masterminds Klopp, Guardiola und Tuchel ist es wichtig, dass kompetente Trainer wie der Noch - Hoffenheimer der Liga neuen Input geben. Sonst steigt die Bundesliga bald endgültig ab..........
In diesem Sinne. Der besorgt Beobachter 
