Beiträge von Ulrike Roth - Bernstein im Thema „Traditionelles / Ferienfahrten“

    Sommer 1972. Ich fuhr, eben 13 geworden, zusammen mit meiner Mutter und einer Schulkameradin nach Skandinavien. R4, voll beladen, auch auf dem Dach. In Fallingborstel, es war bereits Abend, holte die Polizei uns von der Autobahn. Auto wiegen, weil bestimmt überladen. 1Kg war zu viel an unserm Zeltgepäck für drei Wochen Rundfahrt zu dritt. Also was tun im Dunkeln am Spätabend. Kurzentschlossen nächtigten wir im Haus Grunwald, weil Papi ja nicht auf dem Immenhof war. Er war ebenfalls auf Reisen. Wir wollten eine Matratze dort lassen , eben das 1 Kg. Weil ich mich daheim besonders gut auskannte (und kenne), sollte ich die Vorhut abgeben und mal inspizieren, wer überhaupt im Sonnenhaus anwesend war Nach der langen Fahrt freute ich mich auf Bewegung und überhaupt über den kurzfristig möglichen Besuch daheim. Also lief ich gut gelaunt und mit einem gewissen Schelm hinter den Ohren, wie man so sagt, los. Meine Schulkameradin immer hinter her. Quer über den Spielplatz vom Helenhaus abkürzend und dann übermütig über den Zaun..... ratsch! Da war meine eng am Pubertätsspeck sitzernde Hose hin - verflucht, was würde meine Mutter sagen!


    Oben am Sonnenhaus schaute ich hintenherum, ob irgendwo im Personalteil Licht brannte. Da, bei Ille, zum Glück! Also hinauf, klopfen, herzliches Willkommen. Nach einer kurzen Erläuterung meinerseits, nahm Ille Nadel und Faden, ich zog die Jeans aus, machte es mir auf dem Sofa neben Ille gemütlich. Nach einiger Zeit, war die Hose wieder heile. Mein Dank ist heute noch riesig!

    Zu Beginn der 70ger Jahre war ich hin und wieder auch zum Jahreswechsel auf dem Immenhof. Diesen erlebte ich dann immer mit der Feriengruppe, die im Sonnenhaus untegebracht war und - soweit ich mich erinnere - von Frau Eichhorn betreut wurde. In der Feriengruppe waren diejenigen Kinder, die zu Weihnachren nicht heim fahren konnten. Tini (Martina Kleem) war immer dabei.


    Lange nach dem Abendessen, also für uns Kinder am "späteren" Abend, begann die Nachtwanderung. Zunächst über den Immenhof zum Schwarzen Weg, hinter dem Jugendhof am alten Freibad vorbei und zum Wiesenhaus.Dort vorbei in Richtung Zaun zum "Puddingberg", dann - den dortigen Butzenplatz links liegen lassend-, den schmalen Weg rechts hoch. Es war uns ein Sport ohne Taschenlampe unbeschädigt an der "Fuchsgrube" vorbeizukommen, ohne dort hineinzufallen. Soweit ich dabei war, gelang dies auch immer.


    Nach einem ausgiebigen Gang im Kreis, oft auch am alten Sportplatz vorbei, gab es dann im Sonnenhaus Berliner und Kinderpunsch. Natürlich wurden auch Wunderkerzen angezündet.Wir hatten immer das Gefühl, erst nach Beginn des neuen Jahres zu Bett zu gehen, auch wen das nicht immer der Fall war. - Gerne wüsste ich, wer sich an diese gemeinsamen Jahreswechsel erinnert.