Beiträge von eva im Thema „Butzenbau auf dem Immenhof / Ein Thema, was vier Jahrzehnte verbindet“

    Meine kurzen Butzen-Erinnerungen: 1960 – 65



    Als ich die Butzen bewusst wahrnahm, war ich 13 Jahre alt.


    Bis zum heutigen Tag sind die Butzen, die hinter dem Sachsenhaus- und Sonnenhaus-alt standen, nicht einmal als Erinnerungsfetzen in mir vorhanden.
    Es muss sie aber gegeben haben, denn viele Beiträge aus jener Zeit berichten darüber.


    Die Butzen begannen für mich interessant zu werden, als folgende Frage zwischen Mädchen und Jungen wichtig wurde: „Willst du mit mir geh´n?“


    Der Butzenbau an sich schien eher den Jungen vorbehalten.
    Und schon damals gelang es den Jungen aus der Tannenhecke, die besten Ideen und ein besonderes Händchen dafür zu entwickeln.
    Wer erinnert sich?


    Die Butzen aus meiner IH-Zeit hatten einen Vorraum, bestehend aus 3 Wänden, in dem ausreichend Licht hinein schien und einen abgedunkelten Raum, in dem sehr viel top secret abging.


    In diesen Hütten konnten wir nur sitzend oder in gebückter Haltung sein, da die Dachkonstruktion sehr niedrig war.


    Ich nehme an, dass die Räumlichkeiten max. 2 qm hatten. Oft genug verletzte ich mich durch Nägel, die verrostet aus den Holzlatten hervor lugten.


    Meine letzte und abschreckende Erinnerung vom Tannenhecker
    Butzengelände:


    Es war Abendbrotzeit.


    Zu unserer Zeit wurden die Mahlzeiten der Tannenheckler und der Sonnenhäusler im großen Saal des Jugendhofes eingenommen.


    Die Heimleiterin betrat den Saal und berichtete, dass ein Junge aus der Tannenhecke blutüberströmt auf dem Butzengelände gefunden und ins Krankenhaus eingewiesen wurde.


    Sie teilte weiter mit, dass dieser Junge wahrscheinlich einige Finger verloren hat, weil er mit Munition spielte, die er auf dem Gelände fand.


    Diese Schockinformation berührte mich so tief, dass ich nie wieder dieses Gelände betrat.



    Seit unserem Treffen vom 01.05. - 03.05.2008 weiß ich - ich habe die Hand des Ehemaligen sehen können – dass noch alle 5 Finger vorhanden sind.
    Es erinnert glücklicherweise nur eine unwesentlich auffällige Narbe an das damalige Geschehen.


    eva