Beiträge von Brigitte im Thema „Heime in der DDR und in der Bundesrepublik / Diskussionsforum“

    Hallo, da bin ich noch mal wieder. Ergänzend möchte ich noch sagen, dass man ja nun denken könnte, dass das "Gegenseitige- Helfen-Müssen -Wir-Gefühl " nun ganz was Tolles war. Nein! Die Kehrseite davon war ja, dass man eigentlich sofort hatte argwöhnisch werden müssen - wenn Jemand besonders freundlich zu einem ist. Denn -gerade die "sogenannten" Freunde oder die nettesten Mitbürger, die waren von der Truppe "Horch - und -Guck" -wie sich später heraus stellte. Manchmal kam es schon eher "raus".


    Also: Das gegenseitige Mißtrauen was groß, und ließ gar nicht wirkliche Beziehungen zu . Sei das nun nachbarschaftlich oder kollegial. Alle kannten solche "Fälle" - und später stellte sich heraus: Die besten Freunde waren die Verräter! Ach - da könnt ich "Lieder" von singen.


    Und Solcherlei (und das viiiiiiele andere Gemeine) wünscht sich doch kein Normalo zurück, oder?
    Tschüs sag ich und grüße Euch, Brigitte

    Liebe Ilona, ich denke mal, das wird wohl erst nach unserer Generation so richtig im großen Stil und umfassend möglich sein. Viele kommen in der Tat zurück. Sie seien niemals "warm" geworden "drüben". Man habe sie immer als "Fremde" behandelt, sagen die alle. Genauso, wie Du das beschrieben hast. "Man kommt nicht "ran" an die Wessies, heißt es oft. Aber -ich kenne auch andere Fälle (leider weniger), wo es bestens klappt (aber auch nach anfänglichen Hürden). Das kommt wohl drauf an, an welche Typen man so gerät. Aber - eins war ja in der DDR tatsächlich viiiiiel mehr ausgeprägt: Das "Wir", das Zusammengehörigkeitsgefühl. Weil: Man musste zwangsläufig sich mit den Mitmenschen arrangieren. Denn - da es nichts gab, jeder aber was brauchte, der eine dies hatte, und der andere das - war ein permanetes "Ausborgen" und sich gegenseitig helfen an der Tagesordnung. Dass Jeder für sich allein herum wurschtelte - das ging so gar nicht. Und dann kommen diese Leute ind den Westen: Und sehen: Da gibts alles, Keiner braucht mehr was vom andern, Denjenigen schon gar nicht. Jeder will nur in Ruhe gelassen werden... So denkt man hier über die West-Mentalität. Aber: Wie gesagt: Die Tendenzen gehen hier rund da ja zum guten Miteinander. Das schürt Hofffnung. Wir werden schon noch gut miteinander "verschmelzen"! Aber -die Vorurteile müssen eben weg -sonst gehts halt nicht. Tja! Und das liegt nun wieder am Einzelnen. Hüben? Drüben? Wenn Beide sich zugleich davon trennen -müsste es doch gelingen :thumbup: .
    Es grüßt Euch Brigitte (die von Hüben).

    Naja, lieber Stefan! Da hast du wirklich des Pudels Kern getroffen. Die Polikliniken und das dazu gehörige Krankenkassensystem! DAS war allerdings genau das Eine, was wir eigentlich alle , kollektiv, nur zu gerne behalten hätten. Das geben wir aber auch gerne, und unumwunden zu. Hier hätte der Krause damals länger verhandeln müssen. Die haben die Vereinigung da in der Tat bissel zu schnell ratifiziert. Das finden wir DDRler eigentlich alle hier schade. Und da sind wir uns mal alle einig. Denn Euer (und nun auch unser) Krankenkassensystem ect. ist doch ne Katastrophe. Das brauch ich gar nicht weiter auszuführen, denk ich. ...Da war das unsere Damalige Praline dagegen. Gut, dass es mittlerweile Tendenzen gibt, gerade mit den Polykliniken, da nachträglich was zu übernehmen.


    Aber das mit den Kinderkrippen - da kann ich schon wieder nicht mit gehen. Das war in der DDR schlimm. Möglichst Wochenkrippen! Ich kenne einige der Kinder, im heutigen Erwachsenenalter - wie schlimm die das erlebt haben... Aber - Du hast Recht: Alles hat 2 Seiten. Und - wenn mans nicht gleich wieder so übertreibt, wie damals - und man die positiven Aspekte raus zieht, kann das Kleinkinder-Betreuungssystem natürlich eine gute Sache werden. Kann!
    Und - was Du über das andere sagst, lieber Stefan, stimmt auch. Leider. Gut beobachtet!
    Naja. Man lernt ja nie aus. Nur gut, dass wir es jetzt noch /wieder dürfen. Es ist ja nie zu spät. in diesem Sinne:
    Mit freundlichem (zum glück nicht mehr "Sozialistischen") Gruß, Brigitte :wiwi:

    Ja, lieber Harry, lieber Andi, liebe Hanna ...und die anderen - und DIESE Tatsache finde ich als gelernte DDR-Bürgerin entsetzlich. Da möchte ich nämlich Andis Sicht sehr unterstreichen. :super: So wie ihm und auch wie Hanna gehts mir nämlich auch. (Wo ist denn ein Streit? Ich sehe nur einen Meinungs-Austausch. Dann schiebt diesen doch woanders hin!? )
    Und dass auch Harry das bestätigt ....entsetzlich,dieser Trend zur Glorifizierung der DDR. :batsch: Puh! 5 von 10 kollegen!!! Entsetzlich das, traurig. Hanna, ich verstehe Deinen Schmerz über Deine Kleine ja dermaßen! :heul: Ich denke, dass viel auch dazu beiträgt, dass man darüber das Gras wuchern lässt, und nicht/kaum die passierte Schande aufarbeitet. Bzw. - manch einer war vielleicht auch zu weit abseits, vom Klassenkampf-Geschehen, oder gehörte selber zu den "Verdienstvollen" Zuarbeitern... (Ich meine jetzt Eure besagten Kollegen, ...)
    Na gut - ich bitte um Entschuldigung und milderne Umstände, dass ich meinen Dreier hier so eingeworfen habe. Aber bei diesem Thema springe ich irgendwie an. Da gehts mir wie Hanna eben beschrieben. :schoen: . Na jedenfalls denk ich doch- werden sich die Weißwasserianer die DDR niemals zurück wünschen! Die sind sicher ebenfalls entsetzt über diesen leider so zunehmenden Zurückwunsch-Trend! :wuetend: (der mich so wurmt, sorry).
    Adieu, ihr Lieben! :wiwi:

    Und in meinem Arbeitsumfeld habe ich überwiegend Kollegen aus der ehemaligen DDR. Und von denen wünscht sich ein großer Teil das alte Regime zurück. Vorwiegend die etwas reifere Generation. Dieses sollte auch mal angesprochen werden.

    Lieber Andi!
    Auch wenn dieses Thema verschoben wird - woanders hin - egal: Ich muss doch meinem Entsetzen hier mal mit Ausdruck verleihen. Deine Erfahrung ist: Die ältere Generation der DDR wünscht sich das alte Regime zurück. Ich jedoch habe diese Erfahrung mit der jüngeren Generation hier gemacht. Wenn ich es auch entsetzlich finde - bei den Jüngeren kann man es vielleicht am ehesten minimal verstehen - da sie ja viel zu dürftig aufgeklärt werden, über die damaligen Verhältnisse. Und somit verklärte Phantasien entwickeln, die auf Protest und Rebellieren generell hinaus laufen...
    Aber die Älteren, die es ja selbst erlebt haben müssen.... Haben die vergessen? Haben die die Krankheit "Erinnerungsoptimismus" oder .... was mir am denkbarsten erscheint: Haben die (zu) eng mit der Führungsriege gearbeitet!? Wenn man alles gut fand - und Keine Meinung hatte, dann allerdings konnte man es ziemlich ( aber trotzdem mit zahllosen Einschränkungen) aushalten. Na - vielleicht ist es ja auch die Alters-Vergesslichkeit, an der diese Leute leiden...
    Pardon - ich musste mich hier mal laut wundern....Huch!


    Auch liebe Grüße , Brigitte