Beiträge von Johanna Roth - Bernstein im Thema „Heime in der DDR und in der Bundesrepublik / Diskussionsforum“

    Harry, zu diesem Thema könnte ich Schmerzhaftes aus meiner eigenen Familie schreiben. Wohlgemerkt, einer Familie, der ich durch all die Jahre aus und mit vollem Herzen und Kräften geholfen habe, und die auf Grund ihrer Zugehörigkeit zur Chistengemeinshaft eigentlich gegen das Regime stand. Ich weine Tränen, und ich neige wahrlich nicht dazu, aber eine meiner Schwestern wünscht sich deutlich das alte Regime zurück. Dabei ist es gerade diejenige, der ich am meisten geholfen habe. Nicht nur mit Päckchen und Geld, sondern ich bin auch jeden Monat ein Wochenende hinüber gefahren, Freitagmittag nach Dienstschluß sofort hin, Sonntagabend gegen 22 uhr zurück, um zum eigenen Dienst wieder da zu sein , um ihr zu helfen. Ich habe schwer an ihrer Einstellung zu kauen. Aber es ist meine jüngste Schweter, an der ich , da sie von klein auf sehr krank war , und ich aus familiären Bedingungen meine jüngeren Schwestern aufzog, sehr hänge. Dabei geht es ihr deutlich nach der Vereinigung besser. Hier hilft kein Hass, sondern nur Versuch von Verständnis. Leicht fällt mir das auch nicht. Herzlich! Hanna

    DIes Problem ist zwischen Andi 11 und mir längst geklärt. Andi hat das Grundproblem nicht sachgemäß erfaßt gehabt. Ihm ging es um etwas ganz anderes, etwas Verbindendes zwischen beiden Teilen zu finden. In der Sache ist er völlig unserer Meinung. Bitte, hört damit auf, ihn auf einer völlig falschen Seite anzugreifen. Ich hatte geschrieben, daß Andi 11 mir mitteilt, welche Erfahrungen er mit DDR- Kollegen gemacht hat. Darauf hat inzwischen schon Gittl geantwortet und ich warte auf die Darstellung von Andi 11. In aller Herzlichkeit! Hanna

    Lieber Andi, Uli hat Recht, laß uns den Austausch unter einem andern Thema weiterführen, denn mich interessiert schon die Reaktion Deiner Kollegen. Ich hab voll kapiert, daß Du kapiert hast, was ich meinte, da also auch keine Differenz zwischen uns besteht, aber mir jagt es einen Schrecken ein, daß so viele von drüben offensichtlich nicht wissen, was in der DDR alles passiert ist.


    Ganz herzlich! Hanna ..... ich freu mich auf Deine Zuschickung der mit Musik unterlegten Bilder.

    Mensch, Andi ...... hast Du wirklich die Texte durchgelesen? Es ist wirklich ein Riesenunterschied, in welchem System man lebt, weltweit gesehn, und ebenso ein Riesenunterschied, in welchem Teil von Deutschland man im Heim war. Der gleiche Unterschied bestand auch in Bezug auf Kindergärten, Schulen oder auch Zahnärzten und Kliniken. Zu wichtigen Behandlungen hab ich meine Familienangehörigen hergeholt und nicht nur die, sondern auch Freunde meines Mannes. Das Grundprinzip der DDR war DIKTATUR. UNd natürlich hat sich das in den Heimen und Schulen widergespiegelt. Ich mußte, weil ich zu widersprechen wagte, vom Weg in mein Zuhause fliehen,zum Glück warnte mich eine Freundin daß vor meinem Haus ei ne GRÜNE Minna wartete.Grüne Minna ist das Auto, daß zum Gefängnis führte. Du hast dann Recht, wenn Du voraussetzt, daß die Betroffenen mit dem System einer Meinung waren. Dann kannst Du es , immer noch mit Einschränkungen, mit Heimen bei uns vergleichen. Aber mit sehr großen Einschränkungen.Kannst Du DIr eien täglichen Fahnenapell bei uns vorstellen? Oder täglich abends eine politische Abrechnungstunde? Ich kenne solche Abrechnungstunden und sei froh, daß Du sie nie erleben mußtest!


    Natürlich hast Du Recht in so weit , in beiden Fällen ersetzt ein Heim kein glüchliches Elterhaus. ...Aber glaube mir, auch viele, die nicht im Heim landeten , hatten dies nicht. Vielleicht sogar schrecklichere Zeiten, als die, die im Heim waren,


    Ganz herzlich! Hanna