Beiträge von Johanna Roth - Bernstein im Thema „Erinnerungen an Gummi und andere Lehrkörper“

    Mensch, Harry, dieser Wagen hat mich noch durch meine ganze Studienzeit in Göttingen begleitet. Damit bin ich mit Uli, Dorle und Inge mit allen Zeltsaachen beladen in die Alpen gefahren . Mal ganz abgesehen von den vielen Fahrten zum [lexicon]Immenhof[/lexicon]. Er hat erst seinen letzten Lebenshauch ausgestoßen, als ich mit dem Studium ferig war. Da war ich dann in den Sommerferien auf dem [lexicon]Immenhof[/lexicon]. UNd da widerstand er nicht einer Windboe hinter einem Waldende in der Kurve vor dem letzten Bahhof vor [lexicon]Lüneburg[/lexicon].
    FRau von Kowalski und Frau Kruschke waren auch da und empfingen die tieftraurige Hanna in der Sandkuhle hinter der 6-oder 8-eckigen Turn-Gymnastikhalle. Am Hang von Ulis Sanspielpltz. Ich werd den Moment nie vergessen, denn dieses Auto hab ich sehr geliebt.

    Kaum zu glauben, aber unser kleiner Fiat 600 war 1958 der einzige Wagen auf dem Immenhof neben dem Tödterbus. Aber Kinder mussten nach Soltau oder Lüneburg zu irgendwelchen Fachärzten. Und so war ich eines Nachmittags mit drei Kindern unterwegs. Es war Februar. Damals gab es noch nicht in jedem Haushalt Fernseher. Und die Wettervoraus- sagen waren auch nicht so, dass man sich danach hätte richten können.
    Auf der Rückfahret erwischte es uns. Es peitschte der Regen über die Straße hinter Södersdorf, und der Sturm heulte. Kurz vor Schwindebeck fiel ein Baum uns so vor die Nase, dass er die Straße versperrte, zum Glück aber uns nicht traf. Wenden, zurück. Aber nach ca. 800 Metern stürzte der nächste Baum quer über die Straße. Mist!! Was nun?
    Ich fuhr den Wagen an den Straßenrand. Ließ ihn unverschlossen. Das konnte man damals noch tun. War ja auch nichts Wertvolles in ihm und so konnte jeder sich überzeugen, dass nichts Lohnenswertes darin war. Und dann liefen wir vier durch den strömenden Regen heimwärts gen Hützel-Immenhof, sämtliche von meinem Mann gelernten Lieder absingend.
    Eins der Kinder war erst 5 Jahre alt und hatte erhebliche Angst, so dass ihm die Beinchen bald versagten . Auch die andern sahen recht blaß um die Nasenspitze aus. Den Kleinen nahm ich, im 4.Monat mit Uli schwanger, Huckepack. Pitsch, patsch, pitsch, patsch......endlos dehnte sich die Straße.
    Da, im Regengrau, in der Kurve im Ort vor Steinbeck, auftauchende Scheinwerfer. Ein Traktor...aber.. ja leider auf der Gegenseite.
    Nee, der Traktor hielt. Mein Mann sprang von der Vorderbank, oben grinste Herr Lührs herab. Jemand in Schwindebeck hatte uns gesehen und den Immenhof informiert. Herr Tödter war nicht da, und mein Mann hatte unsern Landwirt, Herrn Lührs zur Rettungsfahrt überredet. Ich hätte meinen Mann auffressen können vor Glück Einen nach dem andern hob er uns klammstarre Menschleins hoch und tuckernd ging es heimwärts. Zwar langsam, aber immer noch besser als zu Fuß.
    Wie aber nun unser Auto heimkriegen? Noch am Abend dort hinlaufen nach etwas Ausruhzeit? Oder am nächsten Nachmittag nach der Schulzeit?? Herr Tödter bot sich an,, uns noch am Abend hinzufahren. Da, während des Abendessens hupte es draußen unten vorm Gellersenhaus.
    Ein Traktor, hintendran unser Auto. Es war ein Bauer mit Sohn aus Schwindebeck. Begeistert holten wir sie herein an unsern Tisch. Ja, damals, wo ich mit meinen Schülern bei einer Verkehrszählung in einer Stunde an Ehlbecks Ecke 6 Wagen in Richtung Bispingen, 2 in Richtung Bostler Kuhlen zählte, waren die vorhandenen Autos in den Nachbardörfern noch bekannt.

    Gestern fand ich irgendwo einen Beitrag mit der Frage nach der Entstehung dieses Spitznamens. Heute will ich antworten, finde aber ums Verrecken nicht mehr die gestern gesehenen Beiträge. Also setze ich meinen hierhin.


    Dieser Spitzname hatte nichts mit Sport oder so zu tun. Mein Mann erhielt ihn , weil er so unvermutet plötzlich aus dem Nirgendwo auftauchen konnte, nicht immer unbedingt zur erwünschten Zeit. Er schien alles Geschehen, viele Streiche, vorherzuriechen . Heute nennt man die Dinger, diese Papierröllchen, die man mit einem Gummi abschießt, so viel ich weiß, Krampen. Sie trafen einen ebenso plötzlich von irgendwoher. Nach einigen Jahren erlosch dieser Spitzname , tauchte später als Gummi und, wie ich meine, mit etwas anderer Bedeutung wieder auf.