Möchte den Austausch über das Reiten nur mal kurz unterbrechen.
Ich hatte ja im Filmtip auf das prämierte Drama "Freistatt" hingewiesen und habe dazu den Bericht von Walter M. gefunden, den ich, aufs wesentliche gekürzt, hier wiedergeben möchte.
Walter M. aus der Nähe von Hamburg ist als Kind durch die Hölle gegangen.
" Was ich erlebt habe, prägt mein Leben bis heute. Es gibt keine Nacht, an denen ich nicht von Alpträumen geplagt werde!"
Das Drama beginnt Ende der 1950 Jahre, als die Ehe der Eltern zerüttet ist und sie den damals 12jährigen Jungen ins Heim geben. Zuerst in den Stephansstift (Hannover), ein "Erziehungsheim" mit "grausamen Methoden" an der Tagesordnung. Zeitweise wird an Bauern in der Umgegend "ausgeliehen".
Dann kommt er nach Freistatt (südlich von Bremen), die damals wohl schlimmste Einrichtung dieser Art in der BRD.
"Freistatt war für uns Heimkinder die Endstation" sagt M.
Die Anlage, wie der Stephanstift, in Trägerschaft der Diakonie, ist hermetisch abgeriegelt. Die erzieherischen "Mittel": Schläge, Strafen, Arrest, Essensentzug, Demütigungen,Kontaktsperren und Zwangsarbeit ( u.a. Torfstechen bei glühender Hitze ohne etwas zu trinken zu bekommen). Wer sich verletzt, muß weiterarbeiten, wer nicht spurt, erhält Prügel oder wandert in den "Bunker". Wer zu fliehen versucht, muß Kettenhosen" tragen, die nur Tippelschritte erlauben. Und sie wurden, so vermutet er, zusätzlich, als "Medikamententester" mißbraucht.
( die Krefelder Pharmazeutin fand heraus, das in den 1950-1970 Jahren bundesweit systematisch Versuchsreihen an Heimkindern unternommen wurden, vor allem noch nicht erprobte Impfstoffe und Psychopharmaka).
Soweit der(gekürzte) Bericht, der mich doch sehr erschüttert hat. Ich kenne Menschen, die ähnliche Erfahrungen in den genannten "Heimen"gemacht haben und bin heute doch sehr dankbar, das dieser "Krug" an mir vorrübergegangen ist und ich den Immenhof als Heim hatte ----als wirkliches Heim !!!!!!!!!!!
sprachlos und erschüttert
der Klaus