Hallo , lieber Andy ! Danke schön für Deine Antwort . Nein , Frau Dahms ist nicht Frau Dammann. Die Frau Dahms kam aus Berlin und war früher Schauspielerin. Sie hat mal beim Stahlnetz mitgespielt. Und sie war alles andere als streng. Im Gegenteil ,sie war eine der nettesten Erzieherinnen , die ich ich vom Immenhof kannte. Sie war aber schon weg ,als ich vom Immenhof entlassen wurde. Also Micha oderJürgen können sie eigentlich nicht mehr kennen . Liebe Grüße und ein schönes Wochenende ! Heidi.
Beiträge von Heidi Faetckenheuer im Thema „Anekdoten / Mein Leben im Sachsenhaus“
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Hallo , lieber Andreas ! Gerade habe ich mir mal Deine Beiträge angesehen ! Ich weiß nicht ,ob Du Dich noch an mich erinnern kannst. Ich war von März 1962 bis März 1965 im Sachsenhaus oben . Du müßtest Dich an Frau Meier ( später Kowalski ) Frau Everskemper , Frau Gienke und an Frau Krause erinnern .Sicher auch an Frl Schwarzmann aus dem Sachsenhaus unten ,die später den Herrn Eichhorn heiratete . Meine Erzieherin war Frau Gienke ( Frl Reichert ) . Dann hatten wir noch Frau Dahms ,die Du auch noch kennen müßtest. Deine Erinnerung an mich wird sicher nicht mehr so groß sein ,denn Du warst damals ,als ich auf dem Immenhof war ,noch sehr klein . aber ich weiß , das Du ein " niedlicher kleiner "Junge warst. Kannst Du Dich auch noch an Christine Tomaczek erinnern ? Sie war damals in Deinem Alter. Wenn Du mal in meine Bilder-Galerie schaust , wirst Du sicher noch einige Ehemalige erkennen . Liebe Grüße sendet Dir Heidi . PS. Den " Kneiff -Keller kenne ich auch noch sehr gut !! Und das Rüben verziehen und das Kartoffelroden für ein Ei habe ich auch noch mitgemacht !! Tschüß !!
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Auch ich kann mich noch ganz gut an meine Ankunft auf dem Immenhof erinnern. Es war am 14.3. 1962. Ich kam aus der Schule ,da saß eine Fürsorgerin bei uns zu Hause. Zuhause sage ich jetzt mal so. Es war für mich nur eine Behelfswohnung ,nachdem meine Mutter aus unserer Wohnung in Badenstedt rausgeflogen war.
Es war für mich die Hölle ,nicht mehr bei meiner Freundin sein zu dürfen. Wir hatten immerhin 9 Jahre in Hannover -Badenstedt gewohnt. Jedenfalls kam ich aus der Schule und die Fürsorgerin sagte zu mir --So Heidi ,wie beide fahren jetzt ins Heim ,dort bleibst du erstmal 2 Monate . Dann fuhren wir los.
Als wir auf dem Immenhof ankamen , war gerade Schule .So saß ich allein im Tagesraum im Sachsenhaus oben links und war am Weinen . Denn ich hatte ,trotz des Hasses auf meine Mutter ,sie trank und hatte Männergeschichten , Heimweh nach Hause. Aber nicht nach ihr ,sondern nach Badenstedt.
Als dann die ersten aus der Schule kamen und mich begrüßten ,bekam ich Angst .Angst ,das ich nicht angenommen werden würde. Denn ich kam mir ja fremd und wie ein Aussenseiter vor. Alle Anderen kannten sich und lebten schon sehr lange zusammen. Es war ein furchtbares Gefühl so unter all den Fremden.
Ich weiß ,so richtig zuhause habe ich mich in den ganzen 3 Jahren nicht auf dem Immenhof gefühlt. Als das 1. Weihnachsfest kam ,dachte ich ,ich dürfe zu ,meiner Tante nach Garbsen . Aber da ich noch kein Jahr ( früher war es so ,das man nach 1 Jahr Aufenthalt erst das 1. Mal nach Hause durfte) dort war ,hieß es ,nein ,du mußt über Weihnachten hier bleiben . Ich weiß es noch wie heute. Am 1. Feiertag ,morgens um 10 Uhr kam Frau Gienke . Heidi ,die Störmers ,Wolfgang Sörmers Eltern sind gerade hier und holen ihn ab. du darfst mitfahren für 10 Tage ,pack schnell deinen Koffer .
Ich war so aufgeregt ,das ich meinen ganzen Kleiderschrank ausgeräumt habe und alles aufs Bett schmiß .Denn ich mußte doch packen !!!Als ich bei Störmers im Auto saß ,konnte ich mein Glück gar nicht fassen ,ich durfte nach " Hause " ! Als wir dann in Hannover ankamen ,gaben mir Störmers noch Fahrgeld für die Strassenbahn und den Bus ( ich hatte ja keinen Pfennig in der Tasche ).Da sass ich dann im Bus nach Garbsen und konnte immer noch nicht glauben ,das ich hier war. Als ich dann bei meiner Tante klingelte, glaubte sie einen Geist vor sich zu haben . Was machst du denn hier ,ich denke ,du darfst nicht fahren .War das eine Freude ,vor allem ,bei meiner Cousine und meinen Cousins. ---
Nach ein paar Tagen bin ich dann zu meiner Freunddin nach Badenstedt gefahren . Ihre Mutter war allein zu Hause. Karin kam erst später. Als sie kam ,habe ich mich hinterm Vorhang versteckt, um sie zu überraschen . Als sie mich dann sah und ich sie ,lagen wir uns in den Armen .Ich glaube ,wir haben uns eine halbe Stunde fest gehalten und nur geweint . Ihre Mutter ist ins Schlafzimmer gegangen und hat dort geheult. Wir konnten uns gar nicht wieder beruhigen . Als wir dann endlich zu Atem gekommen sind ,sind wir nach Badenstedt rein gegangen ,ich hatte doch solche Sehnsucht nach meiner alten Schule und nach Allem .
War das schön ,nach so langer Zeit alles wieder zu sehen . Als ich dann wieder zum Immenhof zurück mußte, habe ich gedacht ,ich muß sterben .Ich dachte ,es zerreißt mir das Herz , diese Trennung von allen war so schwer. Vor Heimweh konnte ich nicht mehr essen und trinken .Es war so schlimm in den ersten Wochen nach meiner Rückkehr ,das Frau Gienke und Frau Astfalck meinten ,wenn ich mich nicht zusammen reisse, dürfte ich nicht mehr nach Hause in den Ferien . Aber was sollte ich machen ,ich konnte gar nicht anders als Weinen .
Wenn ich dann am Tage im Tagesraum auf meinem Bett lag und die anderen wurden gefragt ,wo ist Heidi ,die liegt auf dem Bett und heult . Mir war das immer so peinlich ,aber ich konnte nicht anders. Ich war auch so immer gern allein ,um meinen Gedanken nachhängen zu können .Ich weiß noch ,es gab Richtung Helenhaus eine Bank ,etwas ausserhalb , dort habe ich mich immer hingesetzt und nachgedacht und gegrübelt . aber ich war wenigstens allein. Ja, so habe ich meine Zeit auf dem Immenhof erlebt.
Viele liebe Grüße Heidi
[info] Leseempfehlung
Erinnerungen ans alte Sonnenhaus (1960-65) / Die 60er Jahre auf dem Immenhof / von Eva Broddack
http://www.immenhof-kids.de/wbb/index.php?page=Magazine&category=2&newsid=2
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Hallo, ich kann mich noch gut erinnern . Wir durften ,ich weiß nicht mehr wie oft , Samstags in die Bibliothek im Jugendhof zum -Aktuelle Schaubude -- gucken. Da die Schaubude zu der Zeit aus Hannover kam, war ich immer happy ,das ich das sehen durfte ,denn ich hatte ja immer Heimweh nach Hannover. Als wir dann eines Sonnabends wieder bei der Veranstaltung saßen ,kam ein " Düftchen " angeweht . Wir wußten alle ,wer das war . Ich jedenfalls nicht ! Aber ich mußte rausgehen ,weil die Erzieherin mir die Schuld gab. Hab ich geheult ,wie ein Schloßhund. Hinterher hat die jenige, die es war , gesagt ,Entschuldige ,Heidi ,ich war es .Ich wußte es ,aber mir hat ja keiner geglaubt. Das sind alles so kleine Episoden ,die man nicht vergißt . Lieben Gruß .Heidi
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Diese Episode passierte im Mädchenheim ,als ich schon aus dem Sachsenhaus entlassen worden war. Eines Nachts , in unserem Mädchenzimmer ,wir schliefen ja zu 4 in einem Raum , sind 40 Hamburger Jungen ins Mädchenheim eingedrungen . Es sollen ca, 20 Jungen bei uns im Zimmer gewesen sein .die Anderen 20 standen unter dem Fenster und haben Räuberleiter gemacht ,damit die ins Zimmer reinkamen . Es muß jedenfalls sehr laut gewesen sein .Bis Frau Astfalck kam .Sie schlief ja am Ende unseres Ganges ( Ihre Wohnung lag dort ).
Ich jedenfalls schlief tief und fest und hörte und sah von alledem nichts. Am anderen Morgen mußte ich bei Frau Astfalck antanzen. Sie wollte mich zurecht weisen ,warum ich nichts gesagt habe und sie nicht gerufen habe. Ich habe ihr geschworen ,das ich nichts gehört habe ,weil ich tief und fest geschlafen habe. Sie konnte nicht glauben ,das bei diesem Krach jemand schlafen konnte . Ich konnte !!!.
Es gab ,glaube ich ,eine Konferenz mit den Erziehern der Jugendlichen . Es stand auf Messer Schneide ,dann wären die Mädchen ,die daran beteiligt waren enbtlassen worden .Aber es blieb dann doch bei einer Verwarnung .
Liebe Grüße Heidi.
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Die roten Ameisen
Als wir Mädels vom Sachsenhaus mal unterwegs waren ,ich glaube ,wir kamen vom Konfirmanden-Unterricht in Bispingen .Als wir an der Hecke hinter den Bahnschienen Richtung Immenhof vorbeikamen, konnte ich mich nicht mehr beherrschen .Ich "mußte " so dringend ,das ich mich in die Büsche schlug. Ich verlor das Gleichgewicht und fiel hin.
Aber wie ich hinfiel !!
Ich fiel in einen Pischaminken -Haufen ( Rote Ameisen ) . Ich schrie mir die Seele aus dem Leib ,denn das waren solche Schmerzen ,ich dachte ,ich verbrenne . Innerhalb von Minuten war mein Körper eine rote Fläche .Ich rannte wie von Furien verfolgt zum Immenhof ,hintenrum ,warum ich solche Angst hatte ,endeckt zu werden,weiß ich heute noch nicht .
Jedenfalls bin ich in den Duschraum und habe mich " stundenlang" kalt geduscht . Tage später bin ich immer noch alleine zum Duschen gegangen ,damit keiner meinen geschundenen Körper sieht .
Mein Mann ärgert mich heute noch .Ich habe nämlich inzwischen solch einen Ekel vor Ameisen ,das ich Gänsehaut bekomme ,wenn ich nur eine Ameise sehe.
Lieben Grß Heidi.