Moin.
Ein Lächeln zum Schluss!
So viel Harmonie sah man selten. Die Oberfläche des Haifischbeckens bot ein friedliches Bild. Ein Saisonfinale als großer Wohlfühltag. Er schickte die Akteure der Bundesliga mit einem Lächeln in die Sommerpause wie Schüler in die großen Ferien. Der Klassenbeste , wie immer die Bayern, feierten den Titel und den Abschied von zwei Großen , Franck Ribéry und Arjen Robben. Der Zweite, wie fast immer die Dortmunder, tröstete sich nach einer Saison, der er Glanz und Spannung verliehen hatte, damit," dass der Meistertitel nicht alles ist", so Kapitän Reuss. Der Dritte, Leipzig, ließ die Reserve ran und freute sich im Schongang aufs Pokalfinale. Der Vierte , Leverkusen, erstmals in der Spielzeit so weit oben ,also genau " zum richtigen Zeitpunkt " , wie Trainer Peter Bosz fand, machte jetzt schonParty in Berlin. Sogar ein Verlierer fand Grund zu feiern, die Frankfurter, denen der Rivale aus Mainz doch noch einen Europapokalplatz beschert hatte. Und weil die Absteiger ihren Abstieg schon vorher betrauern konnten ,wurde es ein fast tränenfreies Saisonfinale. Wenn, dann waren es Tränen der Rührung wie bei Ribéry und seinem Präsidenten Uli Hoeneß.
Spannung? Die gab es ein bisschen bei diesem ersten Titelkampf seit zehn Jahren, der am letzten Spieltag entschieden wurde. Allerdings in nervenschonender Dosis. Sie dauerte, wenn Oberhaupt, zwei Minuten lang, von der 51. bis zur 53., in denen ein weiteres Frankfurter Tor in München die Dortmunder virtuell auf Platz eins geschoben hätte. Die Bayern korrigierten es umgehend. Hoeneß, dem das sowieso viel zu lange gedauert hatte, empfahl der Konkurrenz, sich daran gar nicht erst zu gewöhnen. " Ich glaube nicht , dass es ein Dauerzustand ist, dass wir immer bis zum letzten Spieltag warten müssen." Er erwartet, " wieder früher deutscher Meister zu werden, wenn die neue Mannschaft erst mal etabliert ist" .
Wer sie etablieren soll, sagte er noch nicht. In die Diskussion um Kovač dürfte erst nach dem Pokalfinale mehr Klarheit kommen. Es ist die interesssanteste Entwicklung dieser Saison, dass man in der Bundesliga , jedenfalls außerhalb des Abstiegskampfes , über die Besetzung des Trainerpostens nicht mehr allein nach der gegenwärtigen Stimmung entschiedet, also dem letzten Resultat und dem aktuellen Tabellenstand, sondern nach der zukünftigen Perspektive also "strategisch" , wie der Mönchengladbacher Sportdirektor Max Eberle die Trennung von Dieter Hecking begründete.
Die Entwicklung , sich bei der wichtigsten Personalentscheidung von der Aktualität unabhängiger zu machen , ist grundsätzlich positiv. Doch auch sie birgt Tücken, wenn man seine Beweggründe nicht transparent macht. In Wolfsburg und Berlin erhielten Labbadia und Pal Dardai unabhängig vom Tabellenstand schon frühzeitig ihren Marschbefehl zum Saisonende an dem sie demonstrativ von den Fans gefeiert wurden. Genauso wie Kovač in München. Dort wird man sich nach dem Volksbegehren der Südkurve nun schwerer tun, ihn als Meistertrainer fortzuschinken , um sich möglicherweise eine Besetzung mit mehr internationaler Perspektive zu sichern.
Kovač dankte den Fans für " ihr Gespür". Es ist das Gespür der Fans dafür , dass es sehr oft gerade Trainer sind, die ihnen die Wahrheit sagen. Und nicht die ,die Trainer entlassen.
Die Wahrheit der Bundesliga lautet: So versöhnlich wie an diesem letzten Tag vor den Ferien wird es in der Liga nicht lange bleiben . Wie auch?
Harmonie im Haifischbecken gibt es nur, solange alle statt sind . Das sind sie nie.
In Düsseldorf schwelgen sie derzeit in Nostalgie. Das neue Trikot soll an die Leibchen aus den erfolgreichen Jahren Anfang der 1980 er erinnern. Vorgestellt wurde es von Gerd Zewe , seinerzeit Kapitän und Rekord - Bundesligaspieler der Fortuna mit 440 Einsätzen. Zewe stand auch an dem Abend auf dem Platz, der sich vergangene Woche zum 40 . Mal jährte . Das Finale im Europapokal der Pokalsieger 1979 gegen FC Barcelona ( 3:4 nach Verlängerung) . Den Wettbewerb gibt es nicht mehr, ähnlich verhielt es sich lange mit erfolgreichen Phasen für den Düsseldorfer Profifußball. Als die Fortuna 1987 nach 16 Jahren Bundesliga am Stück abstieg, wurde sie zum Fahrschulteam: Erste Liga, zweite Liga, Oberliga, Regionalliga, dritte Liga die Fortuna war mal Überall zuhause.
Friedhelm Funkel hat nun das geschaffen, woran mehr als ein Dutzend Vorgänger gescheitert waren, den wankelmütigen Rheinländern Stabilität zu verleihen. Seit Wochen stand der Klassenerhalt fest, die Saison endet nach dem 2:1 gegen Hannover auf Rang 10 ,16 Punkte vor der Abstiegszone. Und das in der Saison , vor der für so gut wie jeden Beobachter feststand ,dass sie mit dem Abstieg enden würde.
In diesem Sinne bleibt die Eintracht aus Braunschweig dritter Klasse . Und wir freuen uns auf die Himmelblauen aus Chemnitz. Die das Ziel dritte Liga geschafft haben. So wird dann auch wieder aus der Zweiten Liga berichtet , über die Lila Weißen von der Bremer Brücke aus der Domstadt Osnabrück.
Mach es jut liebe Kicker Fans. Bis Samstag beim großen Pokal Abend , oder es steht ja noch die WM im Frauenfußball an.
Wir werden sehen was noch ab geht. Oh hi do. .