Wie jedes Jahr in der Adventszeit, als ich 1965 das Sachsenhaus und den Immenhof verließ, überrollt mich der "Weihnachtsblues" mit Fieber (bislang nur leichte Gliederschmerzen am Abend) und ich kann mich nicht wehren gegen meine Gedanken ans alte Sachsenhaus.
Diese Nacht waren meine Träume voll mit der Erinnerung an "Muschka" Marlordy, meine Muschka, die ich geliebt habe wie ein Kind seine Mutter liebt.
Einiges war verschwommen -- wohl kein Wunder nach all den Jahren --, einiges war, all sei es gerade eben passiert.
So präsent, wo Muschka den Immenhof verließ und ich völlig von Sinnen und total aufgelöst, mit einem großen weißen Tuch, die Strecke zwischen Bahnhof Hützel und dem Bahnübergang zum Immenhof auf dem "Damm" lang lief und so lange da stand, wie ein Häufchen Elend, die Tränen liefen nur so, bis ich den Zug nicht mehr sah.
Ich weiß bis heute nicht, wer mich dann zurück zum Sachsenhaus in mein Zimmer gebracht hat und mich aufs Bett legte, weil ich zu keiner "Bewegung" mehr fähig war.
Irgendwann dann, wieso - weshalb ????, vielleicht einem "Instinkt" folgend, zog ich die Schublade meines Nachtschränkchen auf, in dem ein Schlüsselbund lag ,mit einem Zettel dran : deine Muschka.
Die Schlüssel, mein Heiligtum, waren eines Tages einfach weg, für mich nicht mehr auffindbar. Aber diese Nacht hatte ich wieder einmal das Gefühl, sie in der Hand zu halten. Und bis heute beschäftigt mich der Gedanke, die Frage:
wollte mir Muschka mit diesen Schlüsseln etwas sagen ???
Wie jedes Jahr in der Adventszeit .................................